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Beitrag vom 03.06.2003
Feedback zum Designers Saturday
Kirsten Eisenberg
AVIVA hat nachgefragt. TeilnehmerInnen und BesucherInnen des Designers Saturday ziehen ein Resumée
Research Studios Berlin...
ist als Agentur für visuelle Kommunikation jüngster Ableger eines internationalen Netzwerkes von Designern mit Sitz in London, Paris und nun auch Berlin. Der Name steht für Analyse und Experiment, das Angebot reicht vom kreativen One-Off bis hin zu komplexen visuellen Systemen, wobei die gesamte Bandbreite an von Print bis Web, von Ausstellungs- bis hin zu Verpackungs- und TV-Design einbezogen wird.
Der Designers Saturday stellt für Research Studios eine willkommene Möglichkeit zum Austausch mit Kollegen, potenziellen Kunden und der interessierten Öffentlichkeit im Allgemeinen dar.
Das Feedback dieses ersten Designers Saturday übertraf sogar ein wenig die Erwartungen der Agentur, zumal er parallel zu anderen Designevents stattfand.
Aufgrund des großen Interesses vieler Besucher will Research Studios auch 2004 wieder teilnehmen, allerdings wünscht man sich mehr PR, wie Plakatkampagnen und Anzeigen in den gängigen Stadtmagazinen. Auch das Design der Flyer und Broschüren sollte zeitgemäßer ausfallen.
Nach Ansicht der Agentur braucht man in Berlin verhältnismäßig wenig Geld zum Leben, so dass der Raum zum Spielen und Ausprobieren und damit das kreative Potential dieser Stadt sehr groß sind.
www.researchstudios.com
tinatack....
betrachten seit 1999 Kommunikations-Gestaltung im Printbereich als ihr Herzstück, charakteristisch ist dabei eine Ästhetik der Ebenen und des Details.
Das Ziel von tinatack ist es, stilvoll im Detail, genau auf den Punkt, eigenwillig und bestimmt ausdrucksstark, den Bedürfnissen und Zielen des Kunden gerecht zu werden. Das Auge jeden Betrachters soll zu einem Spaziergang eingeladen werden, bei dem man mehr und mehr Informationen und Bedeutungen entdecken kann. Dabei ist nichts beliebig oder rein dekorativ gesetzt, denn jedes Element fügt sich in den Kontext der zu transportierenden Botschaft. Der professionelle Rahmen, große Medienpartner und eine gelungene Auswahl überzeugten tinatack davon, am Designer´s Saturday teilzunehmen. Die Veranstaltung war eine gute Gelegenheit, Kunden, Freunde und Bekannte zu einem entspannten Saturday auf die Terrasse einzuladen.
Das Feedback war und ist für die Agentur durchweg positiv - man hatte ein wunderbar entspanntes, fröhliches Event, das sich gelohnt hat.
Ein Highlight war, als bei plötzlichem Regen alle Gäste mit anpackten und die Openairveranstaltung zur Drinnen-Party machten.
Ob tinatack nächstes Jahr wieder teilnimmt, steht noch nicht genau fest. Falls ja, würde man die Organisatoren zu Shuttle-Service-Rundtouren anregen.
Das weltweit fantastische Image Berlins stellt für tinatack das große Kreativpotential der örtlichen Designerszene dar.
tina tack. graphik gmbh
köpenicker str. 187-188
10997 berlin
tel. 030-4441888
fax. 030-28099489
delphindesign...
sah im Designer´s Saturday eine gute Gelegenheit, sich in Berlin öffentlich zu präsentieren. Das Feedback war auch hier sehr groß, jeder konnte sich die Arbeiten von delphindesign anschauen und erklären lassen.
Als Highlight empfand man unter anderem die Ausstellung in der Nachbarschaft von "Tube". Auf die Frage, ob man 2004 wieder am Designer´s Saturday teilnehmen wird, folgt ein klares Ja. Allerdings sollte die Information für die Besucher besser organisiert werden, vor allem über das Internet. Die Sache müsste einfach wachsen.
Um das Kreativpotential der Berliner Designerszene voll auszuschöpfen, sollten nach Ansicht von delphindesign die Hochschulen mehr eingebunden werden. Erfahrene Designer könnten auch mit Ausbildungsstätten zusammenarbeiten.
Thomas G. Wagner,
www.delphin-design.de
Yvonne Spielmann, Professorin für Visuelle Medien an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig...
interessiert sich für neue experimentelle Konzepte für audiovisuelle Events, wie Projektionen, Raumdesign, Klangräume etc.
Durch die persönliche Bekanntschaft mit den Initiatoren der "Red Only Bar" wurde sie zu einem Besuch des Designer´s Saturday bewegt. Die Bar war für Yvonne Spielmann der "schönsten Raum des Events, der einziger Ort mit Atmosphäre und einem durchdachten Raumdesign - bis ins Detail stimmig."
Ansonsten war Sie eher unzufrieden: zu wenig funktionierende Orte, zu viel lieblose Raumpräsentation, wo man sich weder wohlfühlen noch neue Kontakte knüpfen konnte, habe sie vorgefunden. Zur Party merkt die Professorin an, dass die Wandprojektionen zwar interessant waren, es jedoch keinerlei Verbindung zwischen den Visuals und einer "stumpfsinnigen" Musik gegeben habe.
Highlight für Yvonne Spielmann also ganz klar die Red Only Bar: "nice people, decent drinks, excellent food, best view, friendly atmosphere, contact zone" nennt sie als Schlagworte.
Sicherlich werde sie 2004 wieder kommen, jedoch wünscht sie sich für das kommende Jahr, dass mehr Energie und Denken auf die Ausgestaltung des Ortes verwandt wird. Viele sollten sich wohlfühlen können, der Raum müsse etwas Verbindendes zwischen Personen stiften, die sich vorher nicht schon alle kennen.
Sie fragt sich, wo überhaupt das Kreativpotential der Berliner Designerszene stecke, denn ihrer Meinung nach war bei dem Event das meiste gewollt und gewünscht, jedoch selbst im nationalen Vergleich völlig unausgereift, vom internationalen ganz zu schweigen.
Gut fand sie aber die Ausstellung des FB Industrial Design der UKD Berlin, wo konzeptionell gearbeitet worden sei: experimentell und mit Blick auf Produktion, was für Yvonne Spielmann zusammengehört und sonst nur rudimentär vorhanden gewesen sei. Insgesamt sieht sie eine starke Selbstüberschätzung der Berliner Designerszene: "Auftritt alleine macht noch keine Produkte, die man sich merkt", so die Braunschweiger Professorin.